Der langjährige ostdeutsche FDP-Spitzenpolitiker Holger Zastrow erklärt im Interview mit der Jungen Freiheit, warum er jetzt, nach mehr als 30 Jahren, wegen der Ampel-Regierung aus der FDP ausgetreten ist. „Diese Regierungsbeteiligung ist ein historischer Fehler, und die FDP wird einen hohen Preis dafür zahlen“, betont Zastrow gegenüber der JF.
Die Menschen, für die die FDP früher gekämpft und deren politische Interessen sie vertreten habe, würden sich heute gegen die Partei wenden, so Zastrow. „Fleißige, kreative Mittelständler, dank derer unser Land läuft – und nun ist es ausgerechnet unsere Politik, die sie auf die Straße treibt“, erklärt Zastrow mit Blick auf die protestierenden Bauern, Handwerker, Spediteure, Gastronomen, die er auf dem Theaterplatz in Dresden besucht hatte. Die Bauern, Handwerker etc. seien nicht die Gegner der FDP, „das sind unsere Leute.“ Und wie sehr müsse man sich verrannt haben, „wenn diese uns begrüßen, wie sonst unser erbittertster Feind? Ich frage die Parteiführung, wenn das unsere Politik ist, was glaubt ihr, wer soll uns noch wählen?“
Er habe Verständnis dafür, daß die Parteiführung der FDP die Ampel-Koalition mit den Grünen ausprobiert habe, weil sich die FDP einer Regierungsoption nicht erneut verweigern konnte. Etwas anderes wäre den Wählern, „die für eine Partei stimmen, damit sie regiert, kaum zu vermitteln gewesen“, so Zastrow. Mittlerweile habe die FDP aber vergessen, daß „die Grünen unsere volle Aufmerksamkeit brauchen, weil sie eine Gefahr für die Freiheit sind, die freiheitliche Gesellschaft“, meint Zastrow. Er glaube, „den Grünen geht es weder um Deutschland noch um die Menschen, sondern in sektiererischer Art darum, zu missionieren und die Gesellschaft durch Erzeugung von Angst umzugestalten.“
Redaktionen: Das ganze Interview mit Holger Zastrow lesen Sie in der neuen JF.