Interessant.
Die JF Leser sind gespalten.
Ich hab wirklich gedacht es käme so auf 3/4 gegen Krah und nicht 50:50

Bei einem Interview in dem in dem die erste Frage deutschen SS Offizieren gilt sollte klar sein, welches Stöckchen einem hingehalten wird. Ein deutscher Interviewer der einem Salvini bei seiner ersten Frage nach den Verbrechen der Faschisten in Abessinien und Lybien gestellt hätte, hätte keine 2te mehr stellen können.

Unabhängig davon, niemand verlangt Lügen von ihm, er hätte auch sagen können: „Und es gibt welche auf die wir nicht stolz sind“, und er hätte sich damit nichts vergeben. Zumindest in rudimentären Ansätzen sollte man über diplomatisches Gefühl verfügen in so einer Position.

Fanatiker und Zerstörer in Wirtschafts-, Arbeits-, Familien-, Innen-, Justiz- und allen sonstigen Ministerien – von einer Opposition wird mehr verlangt. Die Kartell-Hirnlosen zu unterbieten scheint in Anbetracht ihres Niveaus durchaus schwierig, aber manch einer schafft es trotzdem.

Nicht als ein Interview, sondern als unverschämtes und zusammenhangloses Verhör greife ich diesen „Dialog“ auf. Der politische Inhalt der dabei zur Sprache kommt, geht gegen null. Es ist erkennbar die Absicht des „Journalisten“ zu skandalisierende Äußerungen herauszukitzeln, um Inhalt geht es überhaupt nicht; Inhalte werden um jeden Preis verhindert und das ist das Problem. Mit Journalismus hat das nix zutun. An dem, was Krah zu diesem in der Summe unverschämten Fragenkatalog äußert, ist inhaltlich nichts auszusetzen. Als Politiker würde ich spätestens nach einigen solcher Fragen den Spieß umdrehen und die Journalisten befragen, ob Sie überhaupt verstanden haben was der Job eines Journalisten ist.

„Ich bin stolz ein Deutscher zu sein“ war doch mal NPD (jetzt „Heimat“)

Krah predigt nun den Stolz auf die Vorfahren.

Gauland hatte dazu geäußert, das „Dritte Reich“ sei doch nur ein Vogelschiss in der tausendjährigen deutschen (erfolgreichen) Geschichte.

Es gibt in der deutschen Geschichte Vorbilder, an die man als Demokrat voller Stolz anknüpfen kann und muss.

Das Wartburgfest. Die Frankfurter Paulskirche. Die Göttinger Sieben. Auch Luther. Und vieles an kulturellen wissenschaftlichen und philosophischen Höchstleistungen. Das alles darf nicht in Vergessenheit geraten. Darauf lässt sich eine demokratische Hochkultur in unserem Land aufbauen.

Dass aber zwischen 1933 und 1945 dunkle Zeiten auch für Einheimische und Konservative aufgezogen sind, das kann und muss jeder verstehen, selbst ein „Spitzelkandidat“ der AfD. „Röhmputsch 1934“ mal so als Beispiel. Die eigenen Leute und verdiente Konservative niedergemetzelt.

Zig Millionen von Toten, zerstörte Städte und Landschaften, mindestens 10 Millionen Vertriebene, ein Viertel der Reichsfläche verloren. Auch der Nationalste der Nationalen kann verstehen, dass die SS-Vorfahren, auf die wir stolz sein sollen, das Land zerstört haben.

Wird auch im Wortlaut nicht besser. Entweder ungeschickt oder berechnend. In beiden Fällen nicht wählbar.