Anzeige
Anzeige
Bernd Zimniok, Demografie, Massenmigration

Parteichef will „Reformorientierte Bürgerlichkeit“: Meuthen fordert verbale Entschärfung

Parteichef will „Reformorientierte Bürgerlichkeit“: Meuthen fordert verbale Entschärfung

Parteichef will „Reformorientierte Bürgerlichkeit“: Meuthen fordert verbale Entschärfung

Verhandlung über unzulässige Wahlkampfhilfe für die AfD
Verhandlung über unzulässige Wahlkampfhilfe für die AfD
AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen Foto: Paul Zinken
Parteichef will „Reformorientierte Bürgerlichkeit“
 

Meuthen fordert verbale Entschärfung

Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen wirbt für weniger scharfe Rhetorik von seiten der Partei. „Wir müssen regierungsfähig und regierungswillig werden, das geht nur mit einem bürgerlich-konservativen, freiheitlichen Profil, und das geht nicht mit Radikalisierung“. Rufe nach „Revolution" oder ähnlichem seien „ein Duktus, den wir herausbekommen müssen, der gehört nicht zu dieser Partei“.
Anzeige

BERLIN. Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen hat bei seinen Parteikollegen für einen staatstragenden Stil und weniger scharfe Rhetorik geworben. „Wir müssen regierungsfähig und regierungswillig werden, das geht nur mit einem bürgerlich-konservativen, freiheitlichen Profil, und das geht nicht mit Radikalisierung“, sagte der Co-Parteichef in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa.

Die AfD solle 2020 in Richtung „reformorientierte Bürgerlichkeit“ gehen. Als Gegenbeispiel  nannte er wiederholt aufkommende Rufe nach „Revolution oder ähnliches“ wie sie auch jüngst bei einer Demonstration in Baden-Baden gehört wurden. Der Abgeordnete im EU-Parlament forderte: „Das ist einfach ein Duktus, den wir herausbekommen müssen, der gehört nicht zu dieser Partei.“

Anlaß waren Proteste um „Umweltsau“-Lied

Auf die Frage, was ihn an diesen Demonstration am meisten gestört habe, antwortete Meuthen: „der martialische Auftritt eines Herrn (Dubravko, Anm. d. R.) Mandic und dieses Gebrüll ‚Lügenpresse, Lügenpresse’“. Die Kritik an der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sowie die Forderungen nach dessen Abschaffung gehörten durchaus zu den Positionen der AfD. „Die Frage ist aber: wie macht man das? Und die Art und Weise, wie das in Baden-Baden geschehen ist, ist tief erschreckend“, sagte Meuthen, der Mitglied des baden-württembergischen AfD-Landesverbandes ist, laut dpa.

Auch im Hinblick auf die Klage gegen die Beobachtung von Teilen der AfD oder der Jungen Alternative sei die Demonstration in Baden-Baden schädlich gewesen, erklärt Meuthen: „Wenn man dem Verfassungsschutz Tür und Tor öffnen möchte, dann so wie in Baden-Baden geschehen – das ist ein Randaspekt der ganzen Geschichte.“ Darüber machten sich Parteimitglieder, die so redeten, entweder gar keine Gedanken „oder sie nehmen es billigend in Kauf.“ Für den Co-Parteichef stehe jedenfalls fest: „Das kann nicht AfD-Sprechart sein.“

Anlaß des Protests vor dem SWR-Gebäude in Baden-Baden am vergangenen Wochenende war die Debatte um ein Schmählied des WDR-Kinderchor, in der eine fiktive Oma als „Umweltsau“ bezeichnet wurde. Bei der Demonstration hatte der Freiburger AfD-Stadtrat Dubravko Mandic gerufen: „Wir werden sie aus ihren Redaktionsstuben vertreiben!“ Er sagte auf dem Podium auch: „Schon der Anflug einer Revolution versetzt sie in Angst und Schrecken.“ (mp)

AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen Foto: Paul Zinken
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

ähnliche Themen