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In eigener Sache: Facebook löscht JF-Karikatur zur „Ehe für alle“

In eigener Sache: Facebook löscht JF-Karikatur zur „Ehe für alle“

In eigener Sache: Facebook löscht JF-Karikatur zur „Ehe für alle“

JF-Karikatur
JF-Karikatur
Facebook löscht JF-Karikatur JF-Montage: picture alliance / NurPhoto / JF
In eigener Sache
 

Facebook löscht JF-Karikatur zur „Ehe für alle“

Facebook hat eine Karikatur der JUNGEN FREIHEIT zur „Ehe für alle“ gelöscht und den Chefredakteur der Zeitung, Dieter Stein, für drei Tage gesperrt. Auf dieser war die Öffnung der zivilen Ehe für homosexuelle Paare als Einfallstor für die Akzeptanz weiterer Formen des Zusammenlebens kritisiert worden.
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BERLIN. Facebook hat eine Karikatur der JUNGEN FREIHEIT zur „Ehe für alle“ gelöscht und den Chefredakteur der Zeitung, Dieter Stein, für drei Tage gesperrt. Die Karikatur habe gegen die Gemeinschaftsstandards verstoßen, teilte das soziale Netzwerk mit. Das nochmalige Posten der Karikatur könne zu einer dauerhaften Sperrung führen, drohte Facebook.

Konkret geht es um Kampagnenseite „Gender mich nicht!“, auf der die JF über „Gender Mainstreaming“ und Frühsexualisierung informiert. Dort hatte Stein am Dienstag eine Karikatur der JF vom Juli 2015 zur „Ehe für alle“ veröffentlicht. Auf dieser ist ein schwules Paar vor dem Standesamt zu sehen, das gerade heiraten will. Hinter ihnen stehen mehrere Personen in einer Schlage, darunter ein Junge, der seinen Teddybär heiraten möchte, eine Rentnerin mit ihrem Kanarienvogel und ein Moslem, der sich mit vier Frauen für die Eheschließung anmelden will. Als Bildunterschrift steht: „Wenn schon, denn schon …“

JF-Chefredakteur verteidigt Karikatur als harmlos

JF-Chefredakteur Dieter Stein reagierte empört auf die Löschung und seine Facebook-Sperre. „Daß eine so harmlose Karikatur auf Facebook nicht veröffentlicht werden darf, zeigt, wie unerwünscht Kritik an der sogenannten Ehe für alle ist. Offenbar darf man diese gesellschaftspolitische Entscheidung ausschließlich gut finden.“

Unerwünschte JF-Karikatur

Zu bedenken gab Stein, daß die Karikatur auf Facebook zu einem Zeitpunkt veröffentlich worden war, als der Bundestag das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) noch nicht beschlossen hatte. „Man darf gespannt sein, ob Facebook nun durch das Maas-Gesetz die Daumenschrauben noch fester anziehen wird. Die Meinungsvielfalt auf Facebook wird darunter jedenfalls leiden.“

Steinhöfel: Karikatur nicht rechtswidrig

Mit Unverständnis auf die Lösch-Aktion von Facebook reagierte auch der Rechtsanwalt und Publizist Joachim Steinhöfel. Der Hamburger Jurist hat bereits schon Nutzer gegenüber Facebook vertreten und sammelt auf einer Seite Postings, die von Facebook aus fragwürdigen Gründen beanstandet und gelöscht wurden.

Der JF sagte Steinhöfel: „Der Cartoon ist weder rechtswidrig noch ist auch nur ansatzweise erkennbar, daß er die so genannten Facebook-Gemeinschaftsstandards oder die Facebook-Grundsätze, die das Rechtsverhältnis zwischen Facebook und dem Nutzer regeln in irgend einer Weise hätte verletzen können.“ Das Löschen und Sperren durch Facebook sei „eindeutig rechtswidrig“ und zeige einmal mehr, „welches völlige Chaos bei diesem Unternehmen im Hinblick auf die Entfernung rechtswidriger Inhalte herrscht“. (krk)

Facebook löscht JF-Karikatur JF-Montage: picture alliance / NurPhoto / JF
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