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„Danke Bomber Harris“: Dresden-Bombardierung: Piraten streiten über Opferverhöhnung

„Danke Bomber Harris“: Dresden-Bombardierung: Piraten streiten über Opferverhöhnung

„Danke Bomber Harris“: Dresden-Bombardierung: Piraten streiten über Opferverhöhnung

Piraten-Flagge
Piraten-Flagge
Piraten-Flagge: Piraten distanzieren sich von Linksextremisten Foto: picture alliance/dpa
„Danke Bomber Harris“
 

Dresden-Bombardierung: Piraten streiten über Opferverhöhnung

Am 13. Februar dankte eine Piraten-Politikerin dem britischen Luftwaffengeneral Arthur Harris für die Bombardierung Dresdens 1945 mit zehntausenden toten Zivilisten. Nun ist in der Partei ein heftiger Streit über den Umgang mit der Aktion ausgebrochen.
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BERLIN. Am 13. Februar dankte eine Piraten-Politikerin dem britischen Luftwaffengeneral Arthur Harris für die Bombardierung Dresdens 1945 mit zehntausenden toten Zivilisten. Nun ist in der Partei ein heftiger Streit über den Umgang mit der Aktion ausgebrochen.

Mehrere Landesvorstände distanzierten sich in einer Erklärung von der Opferverhöhnung. „Wir lehnen die Verächtlichmachung und Verhöhnung von Opfern gewaltsamer Auseinandersetzungen ab. Dieses gutzuheißen zeugt, nicht nur von einem Mangel an Empathie gegenüber den Opfern jeder Form von Gewalt, sondern auch von ideologischer Verblendung, daß es bei Gewalt doch Gewinner geben könnte“, teilte etwa der bayerische Landesvorstand der Partei mit.

Landesvorstände distanzieren sich

Er appellierte zugleich an alle Mitglieder, die über einen Parteiaustritt nachdenken, „zu bleiben und innerhalb der Piratenpartei für unsere Ideale Freiheit, Transparenz und Teilhabe einzutreten“. Der niedersächsische Landesverband betonte, die Piraten seien eine „sozialliberale Partei“, die jede Form von Gewalt ablehne. „Ein sensibles Thema wie der Zweite Weltkrieg verlangt eine sachliche Auseinandersetzung und keinen Populismus.“

Hintergrund der Debatte war eine Aktion von zwei Anhängern der Femen-Bewegung, die sich am 13. Februar unter anderem „Thanks Bomber Harris“ auf den nackten Oberkörper gemalt hatten. Vieles spricht dafür, daß es sich um die beiden Piraten-Politikerinnen Anne Helm und Mercedes Reichstein aus Berlin handelt. Letztere warf nach Angaben der Polizei Anfang Februar auch brennende Gegenstände auf die russische Botschaft in Berlin.

Piraten-Beraterin: „Sauerkraut, Kartoffelbrei – Bomber Harris, Feuer frei“

Ein Bild von der Aktion in Dresden wurde von zahlreichen prominenten Piraten weiterverbreitet. Auch der Vorsitzende der Piratenpartei, Thorsten Wirth, „favorisierte“ das Bild auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Wirths Beraterin, Julia Schramm, schrieb dazu: „Sauerkraut, Kartoffelbrei – Bomber Harris, Feuer frei“.

Arthur Harris war während des Zweiten Weltkriegs als Bomberflottenchef für die Zerstörung deutscher Städte verantwortlich. Davor hatte er als Befehlshaber mehrere Aufstände gegen die britische Kolonialherrschaft im Nahen Osten niedergeschlagen. Dabei wurden unter anderem Streubomben und Giftgas eingesetzt. (ho)

Piraten-Flagge: Piraten distanzieren sich von Linksextremisten Foto: picture alliance/dpa
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