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Abtreibung: Macrons Kultur des Todes

Abtreibung: Macrons Kultur des Todes

Abtreibung: Macrons Kultur des Todes

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron spricht im Europaparlament Foto: picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron spricht im Europaparlament Foto: picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron spricht im Europaparlament Foto: picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth
Abtreibung
 

Macrons Kultur des Todes

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron macht sich gegen „hatespeech“, Diskriminierung und für Toleranz stark. Für ihn gehört auch das „Recht auf Abtreibung“ dazu. Dabei ignoriert er, daß die Absage an die Weitergabe des Lebens eine fundamentale Krise ist. Ein Kommentar von JF-Chefredakteur Dieter Stein.
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Die Rede des französischen Präsidenten Emmanuel Macron vor dem Europaparlament fand vor allem Beachtung wegen der folgenden tumultartigen Debatte seiner französischen Gegner – ein innenpolitisches Schaulaufen für die Präsidentschaftswahlen im April.

Aus dem Blick geriet dadurch sein Appell nach „Aktualisierung“ der EU-Grundrechtecharta um „Umweltschutz und das Recht auf Abtreibung“. Er nannte seine Forderung nach Auslöschung des Schutzes ungeborenen Lebens just in einem Atemzug mit der Würdigung der „Abschaffung der Todesstrafe“ und dem pathetischen Lob der weltweit „einzigartigen“ Solidarität in Europa. „Einzigartig“ seien „unsere Gesellschaften“, weil sie „mit ihren Wohlfahrtsstaaten ein System erfunden haben, das jeden vor den Risiken des Lebens schützt“. Ungeborene Kinder als Risiko für das Leben?

Die Zerstörung der Familie und die Absage an die Weitergabe des Lebens ist die fundamentale Krise. Mit einigem Abstand werden wir uns vielleicht noch über den gigantischen Aufwand wundern, der in den entwickelten Industriestaaten zur Eindämmung einer Pandemie betrieben wurde, die in erster Linie Hochbetagte und Vorerkrankte bedrohte. Hunderte Milliarden Euro flossen in die Bewältigung der Krise und ihrer Folgen.

Industrienationen steuern in Krise epochalen Ausmaßes

Die Abwehr mag richtig gewesen sein. Wie exorbitant erscheint jedoch der Kontrast zu unseren verschwindend geringen Bemühungen zum Schutz werdenden Lebens! Unsere Gesellschaften schweigen zu jährlich weltweit über 50 Millionen im Mutterleib getöteten Kindern, in Deutschland pro Jahr 100.000. Präsident Macron, der sich gegen „hatespeech“, Diskriminierung von Minderheiten und für „Toleranz und Zivilität“ aussprach, erwähnte in seiner Rede das Wort „Familie“ mit keiner Silbe. Dabei ist die Zerstörung der Keimzelle jeder Gemeinschaft und die Absage an die Weitergabe des Lebens die fundamentale Krise, die unsere Ordnung unterminiert.

Alle Industrienationen steuern in eine demographische Krise epochalen Ausmaßes. Die Gründe für diese kollektive Selbstaufgabe werden nicht im Ansatz diskutiert. Macrons Vorstoß ist nun Wasser auf die Mühlen der Ampel-Koalitionäre, die Abtreibungen mit der Aufhebung des Werbeverbotes weiter zum Teil der „Gesundheitsvorsorge“ gesellschaftlich normalisieren wollen.

Papst Johannes Paul II. prangerte 1995 in seiner Enzyklika „Evangelium Vitae“ diese vom Materialismus verursachte Verneinung des Lebens als „Kultur des Todes“ an. Macrons Forderung will diesen selbstmörderischen Kulturkampf noch auf die Spitze treiben. Es ist höchste Zeit, die Hierarchie unserer Werte wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen.

JF 05/22 

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron spricht im Europaparlament Foto: picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth
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