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Klimaschutz: EU droht Mercedes mit Zulassungsstopp

Klimaschutz: EU droht Mercedes mit Zulassungsstopp

Klimaschutz: EU droht Mercedes mit Zulassungsstopp

A-Klasse
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Klimaschutz
 

EU droht Mercedes mit Zulassungsstopp

Die Europäische Union hat dem Autohersteller Mercedes mit einem Zulassungsstopp gedroht, sollte dieser nicht ein neues Kühlmittel für Klimaanlagen verwenden. Frankreich hat bereits die Typenzulassung für aktuelle Modellreihen zurückgenommen.
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A-Klasse
Präsentation der neuen A-Klasse auf dem Autosalon Paris: In Frankreich nicht zugelassen Foto: picture alliance/dpa

BRÜSSEL. Die Europäische Union erwägt ein Zulassungsstopp für Fahrzeuge des Autoproduzenten Mercedes. Frankreich hat bereits in einem nationalen Alleingang die Typenzulassung für die aktuellen Modellreihen A, B und SL zurückgenommen. Wie das Handelsblatt berichtet, haben sich Vertreter in Brüssel nun auf ein gemeinsames Vorgehen gegen das deutsche Unternehmen geeinigt. Dazu gehört auch ein Rückruf bereits verkaufter Fahrzeuge.

Damit steuert der Streit zwischen der EU und dem Konzern auf einen neuen Höhepunkt zu. Hintergrund ist die beharrliche Weigerung von Mercedes, Klimaanlagen mit einem neuen Kältemittel auszustatten. Die Stuttgarter Autobauer machen massive Sicherheitsbedenken geltend. Eine EU-Verordnung schreibt jedoch für Fahrzeuge mit Typenzulassung ab 2011 ein neues Kältemittel vor. Das bisher als Kühlmittel verwendete Gas R134a muß dann durch eine weniger klimaschädliche Alternative ersetzt werden.

Verordnung begünstigt Monopolkonzerne

Einzig das Kältemittel R1234yf der amerikanischen Konzerne Dupont und Honeywell erfüllt derzeit diese Vorgabe. Nachteil dieses Gases ist jedoch dessen Entflammbarkeit. Bei einem Unfall könnte sich das Mittel im heißen Motorraum entzünden und eine ätzende Säure freisetzen, befürchtet Mercedes. Nach eigenen Tests hat das Stuttgarter Unternehmen daher beschlossen, das in Monopolstellung produzierte Gas nicht zu verwenden. Eine nachträgliche Zulassungsgenehmigung für die aktuellen Modellreihen A, B und SL hat das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg auch erteilt.

Frankreich erkennt diese Typengenehmigung jedoch nicht an und hat einen befristeten Zulassungsstopp verhängt. Alleine auf dem französischen Markt droht Mercedes nun ein Absatzverlust von jährlich rund 30.000 Fahrzeugen, sollte das Unternehmen bei seinem Boykott des Kühlmittels bleiben. Vom Zulassungsstopp nicht betroffen ist die neue S-Klasse. Da Baugruppen vom Vorgänger übernommen wurden, gilt sie juristisch als Modellerneuerung, die keine neue Typenzulassung benötigt. Erst ab 2017 dürften klimaneutrale Autoklimaanlagen mit natürlichem und nicht entflammbarem Kohlendioxid als Kältemittel marktreif  sein. (FA)

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