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Staatliche Sexualisierung: Bayern will mehr Vielfalt in der Sexualpädagogik

Staatliche Sexualisierung: Bayern will mehr Vielfalt in der Sexualpädagogik

Staatliche Sexualisierung: Bayern will mehr Vielfalt in der Sexualpädagogik

Pro Familia-Broschuere
Pro Familia-Broschuere
Pro Familia-Broschuere „Sex, Respekt, Lust und Liebe“ Foto: profamilia.de
Staatliche Sexualisierung
 

Bayern will mehr Vielfalt in der Sexualpädagogik

Bayerische Schüler sollen bald mehr über sexuelle Vielfalt erfahren. Fächerübergreifend und mit Hilfe von Pro Familia lernten sie verschiedenste Orientierungen wie Hetero-, Homo-, Bi-, Trans- und Intersexualität zu akzeptieren und ihre eigene sexuelle Identität zu hinterfragen.
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MÜNCHEN. Die Präsidentin des Bayerischen Lehrerverbandes (BLLV), Simone Fleischmann, hat die neuen „Richtlinien für die Familien- und Sexualerziehung“ in Bayern gelobt. Der im Oktober 2015 vom Kultusministerium des Freistaats Bayern verabschiedete Entwurf, biete die „absolute Chance“, den Gender- und Rollenbegriff eingehender zu behandeln, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa.

„Viele Fragen der Schülerinnen und Schüler bleiben zu Hause oftmals unbeantwortet. Ganz besonders Homosexualität ist ein großes Thema, bei dem auch die Schulen Verantwortung übernehmen müßen“, meinte Fleischmann.

Allerdings hätten die Richtlinien ihrer Meinung nach auch homosexuelle Paare als Eltern thematisieren müßen: „Schwule oder lesbische Elternpaare gibt es immer öfter. Konkret angesprochen wird das Thema aber auch in den neuen Richtlinien nicht.“ Insgesamt sei der Entwurf des Ministeriums „ein Schritt in Richtung einer modernen Familien- und Sexualerziehung, die dem Wandel in unserer Gesellschaft entspricht“.

Teenager sollen ihre sexuelle Identität reflektieren

Die nach fünfzehn Jahren erstmals veränderten „Richtlinien für die Familien- und Sexualerziehung“ sehen vor, die sexuelle Vielfalt im Unterricht zu thematisieren. Kinder sollen dabei unterstützt werden, „ihre geschlechtliche Identität sowie sexuelle Orientierung zu finden und anzunehmen“.

In den Fächern Deutsch, Kunst, Musik, Religionslehre und Ethik sollen die Schüler lernen, verschiedenste sexuelle Orientierungen wie Hetero-, Homo-, Bi-, Trans- und Intersexualität zu akzeptieren. Im Hinblick auf stereotype Geschlechterrollen und Fremdzuschreibungen sollen sie außerdem ihre eigene sexuelle Identität „im Spannungsfeld gesellschaftlicher Normen, sozialer Umwelt und persönlicher Freiheit“ hinterfragen.

Auch Pro Familia unterstützt den neuen Fokus auf unterschiedliche Rollen- und Identitätsbilder. Die Themen seien ohnehin seit Jahrzehnten Konsens im größten deutschen Beratungsnetzwerk für sexuelle Aufklärung, sagte eine Beraterin der Nachrichtenagentur. „Für die Lehrer ist Sexualität in der Regel ein schwieriges Thema. Sie sind froh, wenn externe Berater in die Schule kommen, um mit den Schülern über Sexualität zu sprechen.“

Lehrerverband für Pro Familia-Beratung

Online-Broschüren von Pro Familia, die sich an Teenager richten, betonen, wie normal es sei, „längere Zeit mit beiden Geschlechtern“ zu experimentieren. Sie stellen „viele verschiedene Sex-Praktiken, Stellungen und Varianten“ vor und erklären, wie beispielsweise Oral- und Analverkehr am besten gelinge.

Der Bayerische Lehrerverband kritisierte, daß in den Grundschulen keine außerschulischen Experten hinzugezogen werden dürfen. Die vor nun bald sechs Jahren erlassene Anweisung für Grundschulen, sich keine externen Berater, wie Pro Familia oder Donum Vitae, in die Schule zu holen, sollte dringend überdacht werden.

 

Pro Familia-Broschuere „Sex, Respekt, Lust und Liebe“ Foto: profamilia.de
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