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Nach Verhaftung: Staatsanwaltschaft schweigt weiter im Fall Tröglitz

Nach Verhaftung: Staatsanwaltschaft schweigt weiter im Fall Tröglitz

Nach Verhaftung: Staatsanwaltschaft schweigt weiter im Fall Tröglitz

Tröglitz
Tröglitz
Brennendes Asylbewerberheim in Tröglitz Foto: picture alliance/dpa
Nach Verhaftung
 

Staatsanwaltschaft schweigt weiter im Fall Tröglitz

Nach der Verhaftung eines Tatverdächtigen im Fall Tröglitz ist nach wie vor offen, ob es sich bei der Brandstiftung um eine politisch motivierte Tat gehandelt hat. Die Staatsanwaltschaft Halle will sich wegen der laufenden Ermittlungen nicht zu möglichen Motiven des Verhafteten äußern. Zuvor hatten mehrer Medien berichtet, bei dem Mann handle es sich um einen „NPD-Mitläufer“.
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HALLE. Nach der Verhaftung eines Tatverdächtigen im Fall Tröglitz ist nach wie vor offen, ob es sich bei der Brandstiftung um eine politisch motivierte Tat gehandelt hat. Der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Halle, Klaus Wiechmann, wollte sich zu möglichen Motiven des mutmaßlichen Täters nicht äußern. „Dazu kann ich aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen“, erläuterte Wiechmann gegenüber der JUNGEN FREIHEIT.

Gleiches gelte für die Fragen, ob noch gegen andere Personen ermittelt werde und wann mit einer Anklageerhebung gegen den Tatverdächtigen gerechnet werden könne. „Die Ermittlungen dauern noch an und wie lange läßt sich derzeit nicht absehen.“

Medien nennen Verdächtigen „NPD-Mitläufer“

Der Fall Tröglitz hatte Anfang April deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt, nachdem in dem Ort in Sachsen-Anhalt eine geplante Asylunterkunft gebrannt hatte. Schnell verbreitete sich der Verdacht, es habe sich dabei um einen rechtsextremen Brandanschlag gehandelt. Vergangene Woche erließ die Staatsanwaltschaft Halle Haftbefehl gegen einen 22 Jahre alten Tatverdächtigen aus Tröglitz.

Facebook-Profil des Tatverdächtigen: Foto: JF
Facebook-Profil des Tatverdächtigen Foto: JF

Kurz darauf berichteten mehrere Medien, bei dem Mann handle es sich um einen „NPD-Mitläufer“. Er soll sich an Demonstrationen gegen eine geplante Asylunterkunft beteiligt haben, die von der NPD organisiert wurden.

Laut seinem Facebook-Profil besuchte der 22 Jahre alte Tatverdächtige eine Sekundarschule und arbeitete danach bei einem Bauunternehmen. Vorrangig postete er seinen Stand bei Computerspielen im Internet. Bei seinen „Gefällt mir“-Angaben finden sich Pegida-Gruppen und die NPD, aber auch die Bild-Zeitung und Focus Online.

Facebook-Profil ist überwiegend unpolitisch

Zu seinen 294-Facebookfreunden zählt neben größtenteils privaten Bekanntschaften und Schulfreuden auch der NPD-Landeschef von Sachsen Anhalt, Steffen Thiel, was mehrere Medien zum Anlaß nahmen, den Verhafteten zum NPD-Anhänger zu stempeln. Sein Facebook-Profil ist jedoch überwiegend unpolitisch.

Anfang des Jahres teilte er das Logo der NPD sowie ein Interview mit dem NPD-Politiker Thiel. Es waren seine ersten politischen Posts. Nach dem Brandanschlag auf die geplante Asylunterkunft teilte er Fotos der Löscharbeiten und vom Besuch des Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (CDU), unter anderem von der Facebook-Seite des Burgenlandkreises. Dann im Juni noch einen Artikel aus der Mitteldeutschen Zeitung und danach ausschließlich seine Erfolge bei Online-Spielen. (krk)

Brennendes Asylbewerberheim in Tröglitz Foto: picture alliance/dpa
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