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Nordrhein-Westfalen: Schwere Auseinandersetzungen zwischen Jesiden und Moslems

Nordrhein-Westfalen: Schwere Auseinandersetzungen zwischen Jesiden und Moslems

Nordrhein-Westfalen: Schwere Auseinandersetzungen zwischen Jesiden und Moslems

Jesidische Demonstration in Herford
Jesidische Demonstration in Herford
Jesidische Demonstration in Herford: Großeinsatz der Polizei Foto: dpa/Neue Westfälische/Miriam Scharlibbe
Nordrhein-Westfalen
 

Schwere Auseinandersetzungen zwischen Jesiden und Moslems

Im nordrhein-westfälischen Herford haben Auseinandersetzungen zwischen Jesiden und radikalen Muslimen am Mittwoch zu einem Großeinsatz der Polizei geführt. Insgesamt waren mehrere Hundert Beamte im Einsatz, um die Gruppen zu trennen. Mehrere polizeibekannte Islamisten aus Tschetschenien wurden festgenommen.
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HERFORD. Im nordrhein-westfälischen Herford haben Auseinandersetzungen zwischen Jesiden und radikalen Muslimen am Mittwoch zu einem Großeinsatz der Polizei geführt. Insgesamt waren mehrere Hundert Beamte im Einsatz, um die Gruppen zu trennen, sagte ein Polizeisprecher der JUNGEN FREIHEIT. Insgesamt wurden drei Personen verletzt.

Ursache der Schlägerei war ein in einem Imbiß angebrachtes Plakat der Jesiden, das zu einer Demonstration gegen die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) aufrief. Mehrere Personen aus dem radikalislamischen Spektrum griffen daraufhin den 31jährigen Inhaber des Imbisses und einen 16jähriger Schüler an und verletzten diese mit Messern. Die Einsatzkräfte nahmen sechs mutmaßliche, polizeibekannte Angreifer fest, die mehrheitlich aus Tschetschenien stammen.

Angriff auf Passanten

Bei einer anschließenden Demonstration von etwa 300 Jesiden kam es zu Sachbeschädigungen und einem Landfriedensbruch, nachdem eine größere Anzahl von vermummten und mit Schlagwerkzeugen bewaffneten Personen einen Passanten attackiert und verletzt hatte, teilte die Polizei mit.

Den Beamten war es möglich, die Auseinandersetzung durch den Gebrauch von Pfefferspray zu beenden. Unterstützt wurde die Herforder Polizei von Hundertschaften aus weiteren Städten. Der Einsatz der Polizei ging die ganze Nacht hindurch. Mehrmals wurden größere Personengruppen kontrolliert. Bei einer Personalienfeststellung einer 86köpfigen Gruppe wurden nach Polizeiangaben Schlagwerkzeuge und eine Schußwaffe aufgefunden und sichergestellt. Auch am Donnerstag waren die Beamten weiterhin in der Stadt präsent, um weitere Ausschreitungen zu verhindern.

Derzeit sind im Nordirak zehntausende Jesiden vor sunnitischen Extremisten auf der Flucht. Die religiöse Minderheit gehört zu den Kurden und lebt vor allem im Norden des Landes. Die Terrorgruppe IS hatte am Wochenende nach Kämpfen mit kurdischen Einheiten mehrere Städte des Nordiraks unter ihre Kontrolle gebracht. (kh)

Jesidische Demonstration in Herford: Großeinsatz der Polizei Foto: dpa/Neue Westfälische/Miriam Scharlibbe
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