UN-Kriegsverbrechertribunal: Serbischer Militärführer Mladic zu lebenslanger Haft verurteilt

Der ehemalige bosnische Serbengeneral Ratko Mladic beim Prozeß in Den Haag Foto: picture alliance/ dpa

UN-Kriegsverbrechertribunal

Serbischer Militärführer Mladic zu lebenslanger Haft verurteilt

Der frühere Militärchef der bosnischen Serben, Ratko Mladic, ist vom UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Im Zentrum des Prozesses stand Mladics Verantwortung für das Massaker von Srebrenica, bei dem 1995 mehr als 8.000 bosniakisch-muslimische Männer von bosnisch-serbischen Truppen umgebracht wurden.

DEN HAAG. Der frühere Militärchef der bosnischen Serben, Ratko Mladic, ist vom UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Gericht unter Vorsitz des Niederländers Alphons Orie sprach Mladic in zehn von elf Anklagepunkten schuldig.

Im Zentrum des Prozesses stand Mladics Verantwortung für das Massaker von Srebrenica, bei dem 1995 mehr als 8.000 bosniakisch-muslimische Männer von bosnisch-serbischen Truppen umgebracht wurden. Auch die Belagerung Sarajevos, bei der zwischen Mai 1992 und Februar 1996 rund 10.000 Menschen vorwiegend durch serbischen Granatenbeschuß und Scharfschützen ums Leben kamen, wurde ihm zur Last gelegt.

Mladic beteuerte seine Unschuld

Bei der Urteilsverkündigung war Mladic des Gerichtssaals verwiesen worden, da er mit Zwischenrufen die Verlesung des Urteils störte. 2011 war der heute 74jährige in Serbien verhaftet und an das Tribunal in Den Haag ausgeliefert worden. Der Prozeß begann im Jahr darauf, er dauerte mehr als 500 Verhandlungstage.

Mladic hatte vor der Urteilsverkündung seine Unschuld beteuert. Im vergangenen Jahr wurde Mladics Mitangeklagter, der ehemalige bosnische Serbenführer Radovan Karadžić, zu 40 Jahren Haft verurteilt. Er hat inzwischen Berufung gegen das Urteil eingelegt. (tb)

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Kommentare

Chris Kuhn aus Schland sagt:

22. November 2017 um 16:50 Uhr

Wievielmal lebenslänglich wohl Churchill und Truman für zusammen eine Million zivile Bombentote bekommen hätten? Aber auch spätere Untaten der Siegermächte des WK II werden – ebenso wie solche Chinas oder Indiens – garantiert nie zur Verhandlung kommen. Die Amis behalten sich dreisterweise sogar eine militärische Intervention für den Fall vor, daß einer ihrer Staatsbürger vor dem Tribunal Im Haag landen sollte.
1. Yahel sagt:
  
  22. November 2017 um 18:28 Uhr
  
  @ Chris Kuhn aus Schland „Wievielmal lebenslänglich wohl Churchill und Truman für zusammen eine Million zivile Bombentote bekommen hätten?“
  
  Roosevelt fehlt noch in der Reihe der aufrechten Demokraten und Friedensstifter. Als Initiatoren von UNO und Atlantikchata gehörten sie zu den Hellgrünen und das sind immer die Guten, die werden nicht angeklagt, denen setzt man Denkmale.
Wotan47 sagt:

22. November 2017 um 15:54 Uhr

Die UN-"Schutztruppe" hat auch zugesehen, als bosnisch-muslimische Kämpfer die umliegenden serbischen Dörfer überfallen und die dortigen Bewohner, besonders die Männer, massakriert haben.

Die wahren Schuldigen an der jugoslawischen Katastrophe werden allerdings niemals vor diesem Tribunal erscheinen müssen!
Jogoslawien ist nur eine Perle in einer langen Kette!

Geopolitik nennt sich das Ganze!
1. Kersti Wolnow sagt:
  
  22. November 2017 um 16:40 Uhr
  
  Eine Perle einer Kette, richtig. Es werden auch nie die richtigen Fragen gestellt: Wer beliefert immer beide Seiten mit Waffen? Wer finanziert immer beide Seiten? Übrigens-Napalmbomben wurden schon im II WK in deutschen Städten eingesetzt. Man hat im Wald neulich einen Blindgänger gefunden und ihn untersucht.
  Meine Lehrerkollegin aus HH hat die Bombennächte als Kind mitgemacht. Die hat mir schon in den 90ern von Menschen als lebende Fackeln erzählt. Übrigens, diese Frau hatte bis ins hohe Alter ein Trauma, aber das interessiert ja keinen. Diese Waffen werden immer menschenverachtender, neuerdings spielen sie mit Uran und verseuchen nicht nur Jugoslawien, sondern auch den Nahen Osten. Wann wird die Menschheit endlich wach?
Eckart Eckstein aus Bundeskasperländ sagt:

22. November 2017 um 15:44 Uhr

Mir kam das schon vor Jahren nicht koscher vor,!

Zumal in meinen Augen ganz grundsätzlich dieser "Internationale" Gerichtshof (sind China, Rußland, Cuba oder Singapur eigentlich auch beteilgt?) dasselbe verlogene Affenthater darstellt wie einst die Rache- und Schauprozesse von Nürenbörg!

Ein niederländischer UN-Kommandeur sieht untätig einem Gemetzel an tausenden zu, – keiner seiner Offiziere bedrängt ihn einzugreifen, seine Soldaten murren nicht und aus dem Hauptquartier kommt keine Freigabe. Und zu allem Überfluß hebt er noch zusammen mit dem angeblichen Massenmörder das Glas, ja läßt sich dabei sogar noch photographieren, – na den Prost?

Das können die einem erzählen, der die Hose mit der Kneifzange zumacht!

Warum hätte dieser Geberal so handeln sollen, – quasi als gemütsloses Ungeheuer oder amoralische Verbrechernatur. Bloß aus militärischer Disziplin? Quatsch!

Was hätte ihm denn gedroht, wenn er auch ohne Befehl aus dem HQ der Truppe das Eingreifen befohlen hätte? Holland war schließlich nicht das Dritte Reich oder Stalins UdSSR im Zweiten Weltkrieg, – man hätte ihn nicht aufgehängt.
1. Eckart Eckstein aus Bundeskasperländ sagt:
  
  22. November 2017 um 15:56 Uhr
  
  (2) Und den Richter hätte ich sehen mögen, der ihn zu Hause angesichts der zu erwartenden öffentlichen Reaktionen auch nur zu einer Geldstrafe auf Bewährung verurteilt hätte. Bloß weil er als normaler Mensch und anständiger Soldat gehandelt hätte!
  
  Noch ganz abgesehen davon, daß er sich vermutlich – in der "Niederländischen Königlichen Streitmacht" ebenso wie in der Bundeswehr -, auf sein Gewissen und eine Ausnahmesituation hätte berufen können, die ihn zu eigenmächtigem Handeln berechtigt hätte. Und das soll er nicht gewußt haben?
  
  Für mich gibt es nur eine plausible Erklärung: ES GAB KEIN "GEMETZEL"!
  
  Das Ganze war ein politischer Fake, der erst unter den inwischen eingetretenen Verhältnissen auch in Europa verstärkt einleuchtet!
  
  Außerdem ging es damals Interessanterweises bereits um arme muslimische "Schutzsuchende". Die ihrerseits selbstverständlich keinem einzigen christlichen Serben auch nur ein Haar gekrümmt haben. klar. Schließlich ist Islam ja Frieden!
valhall sagt:

22. November 2017 um 14:39 Uhr

Die Verhandlung damals gegen Slobodan Milosevic konnten man teilweise live
im TV verfolgen, als Milosevic einmal anfing andere Beteiligte – also genauso
Schuldige – zu nennen, wurde ihm das Mikrofon abgestellt und die Live-
Übertragung wurde unterbrochen.

Die Wahrheit ist eine andere…, die CIA hat dort die ersten Al-Kaida Kämpfer
rekrutiert (Hillary Clinton hat das in einem Anflug von Integrität sogar zuge-
geben: "We create them") und selber zu grausamen Taten animiert und sie
selbstverständlich auch ausgebildet und ausgerüstet (nochmal: Hillary hat's
zugegeben, explizit bezogen auf die Vorkommnisse im ehemaligen Yugos-
lawien).

"Ihr steht jetzt unter dem Schutz der Vereinten Nationen" (Phillipe Morillon,
Chef der Uno-Schutztruppen in Bosnien)
Diese "Schutztruppe" hat dem Treiben in Srebrenica weitesgehend machtlos
zugeschaut, die haben nicht mal zurück geschossen als sie von den bosnisch-
serbischen Truppen beschossen wurden, sie leisteten keinen Widerstand und
ergaben sich. Im Grunde hatten die gar keinen Kampfauftrag, es gab nur den
Befehl sich selbst zu beschützen.

Dieser Mann mag ein grausamer Mensch sein, aber andere Schuldige stehen
dort nicht vor Gericht.
1. Eckart Eckstein aus Bundeskasperländ sagt:
  
  22. November 2017 um 16:44 Uhr
  
  Das hätte bedeutet, daß der UNUSA ein Massenmord an den Muslimen nur recht gewesen wäre. Eben das glaube ich aber nicht, – umgekehrt wird ein Schuh draus: schon damals waren die Muslime im Kosovo und Albanien die schützenswerten Lieblinge des "Westens". Und deren Gegner, die christlichen Serben, die "Nazis" und "Rassisten"!
  
  Ich tippe wie gesagt auf das alte Geheimdienstprinzip der "Ganz großen Lüge" (vgl. Philip Nigthley, Spionage im 20. Jahrhundert) Je drastischer die Lüge oder Fälschung ist, desto eher wird sie geglaubt!
  
  Unter anderem weil Derjenige, der Zweifel anmeldet, zur Haßfigur der empörten guten Menschen um ihn herum wird. Und es deshalb in lieber unterläßt. So sind sich bald alle einig: es ist die Wahrheit!
  
  Wird z.B. ein Dorfbewohner fälschlich bezichtigt, im Supermarkt gestohlen zu haben, wird es vermutlich heißen: "Woas, der Aigner Sepp, der Pfundskerl? Dös muß oan Irrtum sein!"
  
  Streut man aber, der Mann hätte kleine Jungs in sein Haus gelockt, ihnen Bonbons gegeben und sie betatscht, – d a n n dürfte es schon ganz anders aussehen mit der Solidarität der Dorfgemeinschaft: "Woas, den wuischt noch in Schutz nehmen, den Sauhund den vermaledeitn?"