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TV-Diskussion bei Plasberg: Gender-Ideologen im Mimimi-Modus

TV-Diskussion bei Plasberg: Gender-Ideologen im Mimimi-Modus

TV-Diskussion bei Plasberg: Gender-Ideologen im Mimimi-Modus

Gäste bei Plasberg
Gäste bei Plasberg
Gäste bei Plasberg: Debatte mit Zwischentönen Foto: Bild: WDR/Oliver Ziebe
TV-Diskussion bei Plasberg
 

Gender-Ideologen im Mimimi-Modus

Wenn es etwas gibt, das bei der gestrigen „Hart aber fair“-Sendung positiv überraschte, dann vielleicht dies: Der Wind scheint sich etwas zu drehen. Die Gender-Ideologen blamierten sich nach allen Regeln der Kunst. Die eigentlichen Probleme allerdings wurden nicht angesprochen. Zu oft ging es um Nebensächlichkeiten.
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Wenn es etwas gibt, das bei der gestrigen „Hart aber fair“-Sendung positiv überraschte, dann vielleicht dies: Der Wind scheint sich etwas zu drehen – mitunter sogar im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Moderator Frank Plasberg machte jedenfalls kaum einen Hehl daraus, daß er den Irrsinn um „Unisex-Toiletten“ und „Ampelweibchen“ reichlich lächerlich findet. Daß sich das Emanzen-Gedöns für 75 Minuten in der Defensive befand, wurde schon im Titel der Sendung vorweggenommen: „Nieder mit dem Ampelmännchen, her mit Unisex-Toiletten – Deutschland im Gleichheitswahn?“

Rechnet man Plasberg zu den Gegnern dieses „Gleichheitswahns“, dann lag das Kräfteverhältnis gestern bei 4:2 für die Gegner: Die Schauspielerin Sophia Thomalla, der FDP-Mann Wolfgang Kubicki und die Publizistin Birgit Kelle repräsentierten neben Plasberg die unaufgeregten Normalos. Für den Freakshow-Faktor waren nur Anton Hofreiter (Grüne) und insbesondere die „Netzfeministin“ Anne Wizorek zuständig, die durch eine Twitter-Kampagne gegen den vermeintlich alltäglichen „Sexismus“ bekannt wurde.

Sollten Jungen mit Barbies spielen?

Zunächst gab es etwas Geplänkel, nachdem ein müder Kubicki-Seitenhieb gegen Anton Hofreiter („Er sieht ja auch schon gendermäßig aus“) zu alberner Empörung führte. Anschließend ließ es sich Wizorek nicht nehmen, das erste Fremdschämen beim Publikum hervorzurufen: Unnötigerweise würde Mädchen „suggeriert“, daß sie nur mit Puppen spielen sollen.

Jungen würde das Spielen mit Autos oder Robotern aufgezwungen. Dabei könnten Jungen doch „mit Glitzer und Ponys auch total glücklich sein“. Das wollte Birgit Kelle so nicht stehenlassen, die mit zwei Söhnen und zwei Töchtern immerhin optimale Vergleichsmöglichkeiten hat. „Sie spielen einfach unterschiedlich, sie haben andere Vorlieben“, stellte Kelle fest.

Mehr Kopfschütteln gibt es nur beim Heavy Metal

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Für noch mehr Kopfschütteln dürfte Wizorek beim Normalbürger gesorgt haben, als sie erklärte, daß sie im Frauensport den Begriff „Frauenteam“ anstatt „Mannschaft“ verwendet. Daneben verteidigte sie allen Ernstes die Umbenennung eines Studentenwerks in „Studierendenwerk“, obwohl diese Umbenennung immerhin mit 1,2 Millionen Euro zu Buche schlug. Schließlich seien mit dem Begriff „Studentenwerk“ ja nur die männlichen Studenten bezeichnet, während Frauen außen vor blieben. „Das ist doch ein Irrsinn“, stöhnte Kelle, „es ruiniert unsere ganze Sprache!“

Wizorek verriet durch eine typische geisteswissenschaftliche Studentensprache („partizipieren“, „Konzepte“ usw.), daß die Ursache ihrer ideologischen Neurose schlichtweg darin liegt, daß sie sich ihren Realitätssinn durch das Durchlaufen eines geisteswissenschaftlichen Studiums heruntergewirtschaftet hat. Es ist keineswegs so, daß Wizorek bei Plasberg einen dummen Eindruck gemacht hätte – im Gegenteil.

Linke Meinungsmache

Einen wichtigen Punkt sprach Kelle mit dem Hinweis an, daß der „Gender“-Irrsinn letztlich undemokratisch sei, da Maßnahmen wie die „Unisex-Toiletten“ nur von einer kleinen ideologischen Minderheit durchgedrückt würden. Das Problem ist dabei, daß das linksliberale Milieu, das durch Personen wie Wizorek und Hofreiter repräsentiert wird, den „Marsch durch die Institutionen“ erfolgreich absolviert hat. Auch bürgerliche Politiker und Leitmedien lassen sich von dieser linken Meinungsmache beeinflussen.

Ein Beispiel dafür ist der FDP-Mann Wolfgang Kubicki, der bei Plasburg von „Hamburgerinnen und Hamburgern“ sprach, ohne kritisch darauf angesprochen zu werden – dabei ist das auch nicht besser als „Studierendenwerke“ oder „Frauenteam“. Eher noch schlimmer.

Die echten Probleme wurden gar nicht angerissen

Dennoch konnte man gestern abend konstatieren: Selten war eine öffentlich-rechtliche Diskussionssendung so antifeministisch. Das lag natürlich auch daran, daß Plasberg sich vor allem an Nebensächlichkeiten und Kuriositäten aufrieb – vom „Ampelweibchen“ bis zur „Unisex-Toilette“. Daraus sollte man aber nicht den fatalen Trugschluß ableiten, daß radikale Feministinnen nur kurios, aber ungefährlich seien.

Denn der eigentliche Schaden, der durch feministische Ideologen angerichtet wird, liegt in ganz anderen Bereichen – namentlich im Niedergang der Geburtenrate und bei der Verharmlosung der Abtreibung. Doch das sind natürlich ernstere Themen, die deshalb keine Chance auf eine nennenswerte Verbreitung im „Talkshow“-Zirkus haben.

Gäste bei Plasberg: Debatte mit Zwischentönen Foto: Bild: WDR/Oliver Ziebe
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